Kardinalpflichten und Haftung der Leitung Bayerischer Hochschulen - das Wichtige richtig machen: Governance-Compliance
Inmitten multipler Krisen und wachsender regulatorischer Anforderungen geraten Hochschulen zunehmend unter Druck – nicht nur als Bildungseinrichtungen, sondern auch als komplexe Organisationen mit unternehmerischen Funktionen. Der Beitrag von Prof. Dr. Josef Scherer, Gülsah Atay und Anna Klinger zeigt: Viele Hochschulleitungen und sogenannte „Lines of Defense“ (z. B. Interne Revision, Compliance, Risikomanagement) kümmern sich zu wenig um das wirklich Relevante – mit gravierenden Folgen.
Im Mittelpunkt steht die Verletzung sogenannter Kardinalpflichten: Das sind grundlegende Leitungs- und Überwachungspflichten, deren Missachtung nicht nur persönliche Haftung, sondern auch den Verlust des Versicherungsschutzes nach sich ziehen kann. Besonders alarmierend: In der Praxis fehlt es oft an einem risikobasierten Vorgehen und einem wirksamen Compliance-Managementsystem (CMS), das Entlastung bieten könnte.
Der Aufsatz von Prof. Dr. Josef Scherer, Güsah Atay und Anna Klinger beleuchtet zentrale Risikobereiche – von Cyberangriffen und Spionage bis hin zu Verstößen gegen das Vergaberecht und organisatorische Versäumnisse im Betrieb von Hochschulinfrastrukturen. Er liefert rechtliche Grundlagen, Fallbeispiele und Handlungsempfehlungen für eine rechtssichere Governance-Organisation.
Die Autor:innen fordern eindringlich: Hochschulleitungen müssen Governance- und Compliance-Aufgaben zur Chefsache machen, Verantwortung delegieren (aber nicht abgeben) und Prioritäten nach dem „risikobasierten Ansatz“ setzen: Das Wichtigste zuerst – nicht alles gleichzeitig.
📌 Fazit: Wer seine Kardinalpflichten nicht kennt oder vernachlässigt, „segelt blind in die Haftung“. Umso wichtiger sind gezielte Schulungen, strukturierte Systeme und ein klarer Fokus auf Governance-Kompetenz.
Kardinalpflicht fordert „risikobasierten Ansatz“ - Geschäftsführer, Vorstände, Aufsichtsratsmitglieder und Führung
In dem Artikel beleuchtet Prof. Scherer die drastisch zunehmenden Haftungsrisiken für Geschäftsleiter, Aufsichtsräte und andere Organe durch eine neue Rechtsprechung zur sogenannten „Kardinalpflichtverletzung“. Ein zentrales Thema ist dabei der „risikobasierte Ansatz“ in Governance und Compliance – also die Fokussierung auf jene Pflichten, deren Verletzung nicht nur zur persönlichen Haftung, sondern auch zum Verlust des Versicherungsschutzes führen kann. Der Text fordert eine deutlich intensivere Risikofrüherkennung und systematische Umsetzung von Compliance-Managementstrukturen und liefert dazu konkrete Praxisbeispiele und Fallgruppen.
Resilienz, Zielerreichung und Nachhaltigkeit: Erfolgsfaktoren in Zeiten der Transformation
Die aktuellen wirtschaftlichen und regulatorischen Herausforderungen erfordern eine zukunftsorientierte Governance-Strategie.
Der neue Artikel von Prof. Dr. Josef Scherer im FIRM Jahrbuch 2025 beleuchtet, wie Organisationen durch effektive Governance, nachhaltige Finanzstrategien und resiliente Strukturen langfristige Stabilität sichern können. Dabei stehen Themen wie ESG-Compliance, Risiko- und Krisenmanagement sowie die Integration neuer Standards wie DIN ISO 37000 im Fokus.
Erfahren Sie, welche Prinzipien und Maßnahmen Unternehmen jetzt ergreifen müssen, um den Wandel erfolgreich zu gestalten.
Beschwerdekanäle und Whistleblowing: Ein Beispiel für die Überschneidungen des Lieferkettensorgfaltspflichten-Gesetzes mit anderen Regularien
"In dem wachsenden Regularien-Dschungel bzgl. Nachhaltigkeitsanforderungen in Wertschöpfungs- und Lieferkette sollte ein fehlender Überblick über die gesamten bestehenden und sich im Entwurfsstadium befindlichen Anforderungen vermieden werden. Es zeigt sich sehr schnell, dass aufgrund vielfacher Überschneidungen sehr effizient gearbeitet werden könnte – auch in Hinblick auf Beschwerde-Kanäle.
Anzupassende Vertragsklauseln, Abfrage von Kombizertifikaten, ESG-Due-Diligence bei Business Partnern und Vermeidung von Greenwashing stehen dabei ganz oben auf der To-do-Liste."
Lesen Sie hier den in der Zeitschrift Comply (Ausgabe 2/2023) erschienen Aufsatz.
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